Erinnerst du dich an unsere #humanitätjetzt Kampagne im März? Gemeinsam mit hunderten prominenten Menschen, Unternehmen und Organisationen haben wir einen offenen Brief an unseren Innenminister Herrn Seehofer geschrieben und die Bundesregierung dazu aufgefordert, Geflüchtete aus den Lagern auf den griechischen Inseln aufzunehmen. Nach dem wachsenden Druck immer mehr Menschen in Deutschland erklärte sich die Regierung im März bereit, 1000 bis 1500 Kinder aufzunehmen. Auch mehr als 140 Städte, Gemeinden und auch einige Bundesländer bekräftigten ihren Willen, Geflüchtete aufzunehmen. Nachdem das Lager Moria am 8. September komplett nieder brannte, erklärte Deutschland sich bereit, weitere 1553 Menschen aus den Lagern aufzunehmen. Vor 5 Tagen sagte jedoch der parlamentarische Staatssekretär des Innenministeriums Stephan Mayer, dass in diesem Jahr nur etwa 1300 Flüchtlinge nach Deutschland einreisen durften!
Deutschland und die EU tun immer noch nicht genug und die Situation auf den griechischen Inseln wird immer schlimmer. Nach dem Brand in Moria wurde ein neues Lager errichtet, mit Umständen, die noch unmenschlicher sind als zuvor: mit Lockdowns, ohne Strom und Heizung und täglichen Gewalttaten ist dies kein Ort, an dem Menschen leben können! Letzte Woche gab es schockierende Berichte, dass Kinder im Schlaf von Ratten gebissen werden und dass ein 3-jähriges Mädchen bewusstlos aufgefunden wurde, nachdem sie sexuell missbraucht worden war.
Wir sind entsetzt und schockiert über diese Situation! Gleichzeitig wollen versuchen, unseren Schock in Handlungen umzuwandeln, vor allem gemeinsam mit anderen. Wir glauben aber fest daran, dass jede Aktion einen Unterschied machen kann. Deshalb haben wir fünf Tipps zusammengestellt, was wir alle tun können, um zu helfen:
1. Kontaktiere deine:n Wahlkreisabgeordnete:n
Schreibe deiner/deinem örtlichen Wahlkreisabgeordneten und bitte sie/ihn, sich für eine humane und menschenrechtsbasierende Flüchtlingspolitik einzusetzen. Bitte sie/ihn darum, darüber in der eigenen Partei, im Deutschen Bundestag, mit dem Innenministerium und den Minister:innen in den eigenen Bundesländern zu sprechen.
Vor wenigen Tagen haben 243 Abgeordnete einen Brief an die Regierung geschrieben, in dem sie diese auffordern, mehr Geflüchtete aus den Lagern nach Deutschland zu holen. Wenn du deinen Abgeordneten schreibst, kannst du sie bitten, diese Bewegung zu unterstützen (falls sie es noch nicht getan haben), und du kannst die gleichen Forderungen übernehmen. Eine Zusammenfassung der Forderungen findest du hier.
Um herauszufinden, wer dein:e Wahlkreisabgeordnet:e ist, folge diesem Link: https://www.bundestag.de/abgeordnete/wahlkreise/
2. Kontaktiere deine:n Innenminister:in und der Bundesregierung
Schreibe deiner:m Innenminister:in und der Bundesregierung und fordere eine humane Migrationspolitik. Zeig ihnen, dass du weißt, was in den griechischen Lagern passiert und dass du willst, dass die Regierung Solidarität mit den Menschen dort zeigt, besonders in Zeiten von Corona.
Um einen vorgefertigten Text für eine E-Mail an deine:n Abgeordnete:n und die Regierung zu verwenden, folge diesem Link: https://lnob.net/abgeordnete-anschreiben/
3. Spende an eine Organisation, die die Menschen in den Lagern unterstützt und auf die Situation aufmerksam macht
Ein paar Beispiele für tolle Organisationen sind:
Sea-Watch, die mit mehreren Booten und Flugzeugen auf dem Mittelmeer aktiv sind, um die Menschenrechtsverletzungen zu überwachen und Geflüchtete in Seenot zu retten.
Seebrücke, eine internationale Bewegung verschiedener ziviler Akteure, die die Entkriminalisierung der Seenotrettung und sichere Routen für Geflüchtete fordern.
#LeaveNoOneBehind Initiative, die Druck auf die Politik ausübt und sich für eine humane Flüchtlingspolitik einsetzt.
Better Days, einer humanitäre NGO, die daran arbeitet, positive physische, mentale und emotionale Orte für die Menschen zu schaffen, die derzeit auf Lesbos leben.
Movement on the ground, die daran arbeiten, die derzeitigen Umstände, in denen Geflüchtete leben müssen, würdevoller zu gestalten.
Lesvos Solidarity, eine lokale NGO, die Einheimische und Geflüchtete auf Lesvos unterstützt. Sie sind bekannt für ihr einzigartiges gemeindebasiertes Pikpa-Camp, das leider vor einiger Zeit schließen musste.
Das Chios Eastern Shore Response Team (CESRT), ein Netzwerk von internationalen Freiwilligen, die das Ziel haben, die Menschen auf Chios sofort und langfristig zu unterstützen.
4. Sei auf Social Media aktiv
Kommentiere die Posts von Politiker:innen und Regierungsparteien und verlange ihre Unterstützung für die Menschen in den Lagern. Du kannst auch Nachrichten teilen, um auf die Situation aufmerksam zu machen und/oder deine eigenen Posts verfassen. Wenn du postest, kannst du diese Hashtags benutzen:
5. Motiviere die Menschen um dich herum, auch aktiv zu werden
Je mehr Menschen Druck auf die Regierung ausüben, desto weniger wird sie die Forderungen ignorieren können. Mach auf die aktuelle Lage aufmerksam, sprich mit den Menschen in deinem Umfeld und zeig ihnen, wie auch sie aktiv werden können (oder leite diesen Post weiter). Gemeinsam sind wir laut und viele! #WeAreOne
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